Essstörungen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, bei denen sich vieles um Essen, Figur und Körpergewicht dreht. Betroffene erleben oft ein stark gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper und zur Nahrungsaufnahme.
Sie treten häufig in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter auf, betreffen überwiegend Mädchen und Frauen – aber auch Jungen und Männer können erkranken. Essstörungen wirken sich auf Körper und Seele aus und können schwerwiegende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, frühzeitig hinzuschauen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Starkes Kontrollverhalten rund ums Essen (z. B. Kalorienzählen, Vermeidung bestimmter Lebensmittel)
Heißhungeranfälle oder heimliches Essen
Intensive Angst vor Gewichtszunahme
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper oder Selbstabwertung
Rückzug von Familie und Freunden
Hohes seelisches Leiden
Magersucht (Anorexie)
Starkes Untergewicht durch absichtlichen Gewichtsverlust, z. B. durch Hungern, Erbrechen oder exzessiven Sport. Trotz Untergewicht fühlen sich Betroffene oft „zu dick“.
Bulimie (Bulimia nervosa)
Wiederkehrende Essanfälle mit anschließendem Gegensteuern – etwa durch Erbrechen, Fasten oder Abführmittel. Oft begleitet von Schuldgefühlen.
Binge-Eating-Störung
Essanfälle ohne kompensierende Maßnahmen. Betroffene verlieren die Kontrolle über das Essen und leiden stark unter der Situation. Viele sind übergewichtig.
Essstörungen können den Körper massiv belasten:
Essstörungen sind behandelbar – je früher, desto besser!
Eine psychotherapeutische Behandlung ist der wichtigste Baustein. Ergänzend können helfen:
Ernährungstherapie
Bewegung und Entspannung
Selbsthilfegruppen oder digitale Angebote
Je nach Schweregrad kann die Therapie ambulant, tagesklinisch oder stationär erfolgen.
➡ Rückfälle können Teil des Heilungsprozesses sein
➡ Der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann sehr entlastend wirken
➡ Wenn es mit der Therapie nicht gleich passt: Dranbleiben und offen kommunizieren
Zur weiteren Information: https://register.awmf.org/assets/guidelines/051_D-Ges_Psychosom_Med_u_aerztliche_Psychotherapie/051-026ki_S3_Essstoerung-Diagnostik-Therapie_2021-02.pdf